Die Gesellschaft
Zur Geschichte der Georg Groddeck-Gesellschaft
Sie wurde am 28. Juni 1986 von Otto Jägersberg,
Margaretha Honegger, Ada Honegger-Kaufmann, Claudia Honegger, Otto Honegger,
Senta Groddeck-Liede, María Ines Gago, Helmut Siefert, Herbert Will,
Wolfram Groddeck, Janis Osolin, Werner Hassert-Caselli, Andreas Osterrieth,
Roger Lewinter, KD Wolff, Mariano Perronchi, Wolfgang Geinitz, Helmut
Grosch und Frieder Kern in Zürich gegründet und als gemeinnütziger
Verein mit Sitz in Frankfurt am Main eingetragen. Zwecke des Vereins: Verbreitung
der Werke Groddecks und Herausgabe der Groddeck Werkausgabe, Veranstaltungen
zu Groddecks Werk und zur Geschichte der Psychosomatik und Psychoanalyse.
Zu Vorsitzenden der Gesellschaft wurden Dr. Wolfram Groddeck, Otto Jägersberg
und Prof. Helmut Siefert gewählt, Geschäftsführer wurde Frieder
Kern, Frau Margaretha Honegger wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Der Nachlass Groddecks war von Frau Margaretha Honegger
(1899—1994), einer ehemaligen Patientin und späteren Mitarbeiterin
Groddecks, verwahrt worden. Auf ihre Initiative hin und als Herausgeberin
erschienen in den 60er-Jahren die ersten Bände von Groddeck nach dem
Krieg. Frau Honegger vermachte den Nachlass einschließlich des Konvoluts
der Korrespondenz mit Freud 1992 der Georg Groddeck-Gesellschaft.
Der Nachlass wurde von der Gesellschaft 1997 an das
Deutsche Literaturarchiv in Marbach am Neckar verkauft und so die Möglichkeit
geschaffen, ihn zu erschließen und der Öffentlichkeit zugänglich
zu machen. Mit dem Erlös wird die Herausgabe der Groddeck-Werkausgabe
im Stroemfeld Verlag, Frankfurt a.M./Basel gefördert. Ein "Editionsausschuss"
der Gesellschaft bestimmt die Herausgeber der einzelnen Bände und über
die Vergabe von Förderungsmitteln.
An Groddecks Wirkungsort in Baden-Baden hat die Gesellschaft
einen Groddeck-Raum in den Literarischen Gedenkstätten der Stadtbibliothek
eingerichtet. 1984 schuf Otto Jägersberg zusammen mit Alfonso Hüppi
und Eberhard Eckerle den "Es-Punkt" – ein (unterirdisches)
Denkmal an der Stelle in Lichtenthals Wäldern, an dem die Hütte
stand, in der Groddeck "Das Buch vom Es" schrieb.
Im Alten Dampfbad in Baden-Baden wurden zwei Ausstellungen
zu Leben und Werk Groddecks gezeigt (1984, 1996 mit Teilen des Groddeck-Nachlasses)
und mit zwei Kunstausstellungen koordiniert: "Hommage à Groddeck"
1984 mit Franz Eggenschwiler, Dieter Krieg, Helmut Schweizer, André
Thomkins und Gottfried Wiegand; "Satanarium" 1996 mit Diethart Blaudszun,
Johannes Hüppi u.a. Zu Groddecks 130. Geburtstag wurde auf der Bühlerhöhe
1996 ein "Kleines psychoanalytisches Mittagessen in 17 Gängen"
serviert, nach Vorgaben der "Entfettungscur" aus Groddecks Sanatorium
Marienhöhe.
Im Juni 1993 veranstaltete die Gesellschaft in Bad
Nauheim den Kongress "Poesie der Krankheit - Paradoxie der Heilung".
Vortragende waren u.a.: Hans Müller-Braunschweig, Dieter Ohlmeier, Herbert
Will, Mechthilde Kütemeyer, Jaap Bos, Wolfram Groddeck, Tore Håkansson,
Otto Jägersberg, Peter Lieck, Gerd Overbeck, Micky Remann, Hiltrud Rübner,
Thomas Stölzel, Klaus Wiedemann, Frank Wolff, Tobias Back, Gerhard Danzer,
György Hidas, Ellis Huber, Elke Dorothea Badur und Helmut Siefert, Hans
Becker, George King, Helmut Milz (Vorträge der GGG: Auf dem Wege zu einer
poetischen Medizin. Hrsg. Gerd Overbeck, Ffm. 1996; zudem sind Tonbandmitschnitte
der Vorträge erhalten).
2009 zu Groddecks 75. Todesjahr veranstaltete die Gesellschaft in Baden-Baden das 4. Symposion unter dem Titel „Wege zum Es“. Es sprachen Lazslo Àvila, Helga Elisa Böhler, Helmut Grosch, Galina Hristeva, Otto Jägersberg, Jochen Jordan, Walter H. Krause, Wolfgang Martynkewicz, Mark Poster, Beate Schuh, Jürgen Schulz, Helmut Siefert, Giancarlo Stòccoro und Marie-Luise Wünsche. Im gleichnamigen Band, eingeleitet von Michael Giefer, sind die Vorträge nachzulesen. Begleitet waren die Tage von einer Ausstellung im Alten Dampfbad mit Bildern von Alfonso Hüppi „Aladins Lampe – Der Hafis-Zyklus“ und einer Rede von Otto Jägersberg über „Goethe, Groddeck, Hafis, Hüppi“.
2011 feierte die Gesellschaft in Frankfurt ihr 25-jähriges Bestehen. Mit einer Sondermarke wurde dazu eingeladen. Auf dem Fest sprachen Wolfram Groddeck über die Novelle „Der Pfarrer von Langewiesche“, Claudia Honegger über ihre Tante Margaretha Honegger, Beate Schuh illustrierte mit Papier und Bogen „25 Jahre in 26 Bildern“ und Mathes Seidl und Egon Faessler (beide Zürich) lasen und vertonten Groddeck-Texte. Erstmals ehrte die Gesellschaft zwei ihrer Mitglieder: Otto Jägersberg für seine vielseitigen Engagements für Groddeck und für die Gesellschaft und Helmut Siefert für seine Initiative und Organisation zum 1. Groddeck-Symposion 1986 sowie für die Herausgabe der Groddeck-Taschenbücher lange vor Beginn der Werkausgabe. Die Jubiläumsbroschüre „25 Jahre Georg Groddeck-Gesellschaft“ versammelt Beiträge von Mitgliedern und zeigt Materialien aus dem Groddeck-Archiv zur Geschichte der Gesellschaft.
25 Jahre Georg Groddeck-Gesellschaft
mit Beiträgen von Walter H. Krause, Otto Jägersberg, KD Wolff, Helmut Siefert, Frieder Kern, Michael Giefer, Herbert Will, Klaus Wiedemann, Marie-Luise Wünsche, Eva Sommer, Michael Moos, Stephan Heinrich Nolte, Klaus Keller, Regula Matthisson, Shun'ichi Noma, Durrell-Miller, Renate Baumgardt, Beate Schuh.
ISBN 978-3-86600-250-0, 15 EUR
Außerhalb der Werkausgabe wurden die folgenden
Broschüren von der Gesellschaft initiiert oder herausgegeben (über
die Geschäftsstelle zu beziehen).
- Hommage à Groddeck. Kunstkatalog, hrsg. Otto
Jägersberg, 1984.
- Otto Jägersberg: Dr. Georg Groddeck in Baden-Baden, 1991.
- Georg Groddeck: Karten-Mappe zum 130. Geburtstag,
1996.
- Vorträge der Georg Groddeck-Gesellschaft: Auf
dem Wege zu einer poetischen Medizin (hrsg. Gerd Overbeck), 1996.
- Margaretha Honegger, zur Erinnerung an das Ehrenmitglied, 1996.
- Baden-Badener Symposien II: Georg Groddeck, 1997.
- Wege zum Es (hrsg. von M. Giefer, O. Jägersberg, W. H. Krause) 2010.
- 25 Jahre Georg Groddeck-Gesellschaft (hrsg. von M. Giefer, O. Jägersberg, W. H. Krause) 2011.
Über die Arbeit der Gesellschaft unterrichten
die in der Regel zweimal jährlich den Mitgliedern zugestellten Rundbriefe
der GGG, bisher 111. Alle zwei Jahre findet eine Mitgliederversammlung statt.
Die Mitglieder wählen den Vorstand für vier Jahre. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 50 EUR im Jahr.
Heutige Vorsitzende sind Michael Giefer, Helmut Grosch und Doris Kern. Beate Schuh ist Geschäftsführerin.